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Istanbul - das Tor zu Asien |
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12.10.2003 aus Istanbul, Türkei - 3207km |
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Merhaba! Was fuer ein Wahnsinn die Fahrt mit dem Rad nach Istanbul... ! Seit gestern Abend bin ich hier in I²stanbul. Von Griechenland fuhr ich nach Ipsala, das erste tuerkische Staedtchen auf meiner Route. Schon bald erlebte ich, was tuerkische Gastfreundschaft bedeutet. Es war der zweite Tag in der Türkei und ich war noch kaum fünf Kilometer unterwegs, da winkte mich ein Mann vom Strassenrand heran. Er hatte ein kleine Metzgerei am Strassenrand. Er bot mir sofort mich zu setzen, es gebe gleich Cay (Tschai). So konnte ich ihm zuschauen, wie er sein Geschaeft betreibt. Die Schafe schlachtet er gleich nebenan. Ein kleiner, sauberer Brunnen dient dann zum saeubern. Die fertigen Lammhaelften und Wuerste haengen an einem kleinem Holzgeruest gut sichtbar am Strassenrand. Leider kann ich mich kaum verstaendigen. Zum Glueck konnte ich mir den Abend zuvor mal *Hallo*, *Danke* und *Auf Wiedersehen* merken, fuer den Rest musste aber die Gestik reichen. Schlussendlich verbrachte ich wohl einenhalb Stunden bei ihm am Strassenrand. Zum Cay gabs noch Brot mit Butter und Kaese. Obwohl wir nur wenig ausstauschen konnten, so fuehlte ich mich trotzdem sehr verbunden mit diesem sympathischen aelteren Mann. Er lebt wohl ein hartes einsames Leben, dazu scheint seine Lunge vom Kettenrauchen sehr krank. Zum Abschied umarmte er mich mit einer wohl sehr tuerkischen Herzlichkeit. Beim Weiterfahren musste ich noch lange an diese Begegnung denken. Obwohl ich noch kaum etwas von der Tuerkei gesehen habe, fuehlte ich viel vom otomanischen Stolz aber auch der Tragik. Istanbul begann eigentlich 140km vor dem Zentrum... von da an war die Kueste praktisch durchgehend besiedelt. Der Verkehr nahm stetig zu und 60km spaeter befand ich mich schon auf einer 4-spurigen Schnellstrasse. Das grosse Chaos begann dann 40km spaeter. Der Verkehr wurde unglaublich dicht und ich fuehlte mich ziemlich bedraengt... Das Schlimmste waren die Abzweigungen. Ploetzlich verbreiterte sich eine Fahrtrichtung von drei auf sechs Spuren und die Haelfte davon ging rechts weg. Adrenalingepumpt schaffte ich es meist irgendwo im dichten und schnellfahrenden Verkehr auf eine innere Spur zu wechseln um nicht abgedraengt zu werden. Einmal half mir ein Bagger, der langsam wie ich mir vorne weg den Weg *freischaufelte*. Schlussendlich fand ich aber das nette Hotel Agan im Zentrum und konnte mich entspannen nach einem sehr langen Tag auf dem Rad. Istanbul ist eine sehr faszinierende Stadt! Die unzaehligen Menschen, die sich durch die engen Gassen rund um den riesigen Bazar draengen, der schallende Ruf der Muezzin von den vielen Moscheen und natuerlich der Bosporus. Jetzt geniesse ich ein paar Tage hier in der Stadt und werde dann weiter nach Ankara radeln. Allaha ismarladik! |
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