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Altiplano e Atacama 2001

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Die ersten Kilometer auf dem Altiplano

Eineinhalb Wochen ist es her, seit ich in La Paz gelandet bin. Unterdessen habe ich mich an das Land, die Leute und vorallem an die dünne Luft gewöhnt. Es hindert mich also nichts mehr dran meine Radtour zu starten... Nun da wäre eigentlich nur noch der Aufstieg von La Paz im Talkessel hoch aufs Altiplano. Auf dem Pannenstreifen der Autobahn krieche ich im Schneckentemp hoch mit dem Rad. In Gesellschaft von überfahrenen Hunden, Katzen und haufenweiser Glasscherben ackere ich mich nach El Alto. Als ich die Stadt hinter mir lasse nimmt der Verkehr spürbar ab. Gewöhnungsbedürftig ist das haarsträubende Tempo der Lastwagen und Kleinbusse. Die Fahrzeuge verfehlen mich aber glücklicherweise jedesmal um Handbreiten. Wenn ich nur das Gefühl loswürde, dass einige der Fahrer total besoffen sind hier im Strassenverkehr.



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Ausgewaschene Felsen vor Potosi

Etwas mehr als 100 km nach Oruro hört die schön geteerte Strasse auf und wird zu einer ordinären Schotterpiste. Für Stunden kämpfe ich mit dem neuen Strassenzustand, dem Wind und der Müdigkeit. Es dauert Tage bis ich mich an die rauhe Realität der bolivianischen Pisten gewöhnen werde. Gleichzeitig komme ich aber durch faszinierende Landschaften hindurch, das Altiplano hat aufgehört, die bergige Zentralkordilliere hat begonnen.



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Das harte Leben der Minenarbeiter von Potosi



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Weite Landschaften im Altiplano

Nach eindrücklichen Tagen in Potosi dreht meine Route zurück Richtung Altiplano. Die Landschaft weitet sich wieder zunehmend. Die 210 km bis nach Uyuni werden zu einem ersten Highlight auf der Tour. Einige mühsame Steigungen sind zu bewältigen, der Ausblick von den kleinen Pässen ist aber immer wieder fantastisch. Zum ersten finde ich mich auf dieser Radtour in völliger Einsamkeit, was bleibt ist das starke Gefühl von Freiheit und ein endloser Horizont.



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Wind formt das Gestein



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Aussicht auf einem der zahlreichen Pässe, im nirgendwo zwischen Potosi und Uyuni



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Zelten auf dem Altiplano, 20 m von der Piste weg



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Der erste Blick auf den immensen Salar de Uyuni (weisse Fläche)

Kurz vor Uyuni gehts über den letzten Pass. Der Ausblick auf den riesigen Salar de Uyuni raubt mir den Atem. Weite Teile des Horizonts sind gefüllt mit einem riesigen, gleissend weissen Spiegel. Die Sicht scheint unendlich weit zu sein. In Uyuni angekommen muss ich mir Gedanke zur weiteren Route machen. Die Expedition durch Sud Lipez macht mir einige Sorgen. Touristen prahlen mit ihrem Mut das ganze mit Jeep und Fahrer zu unternehmen, von Radfahren will niemand nur dran denken. Da mir fast alle von diesem Wahnsinn abgeraten haben in der Schweiz, überlege ich mir jetzt Alternativen. Schliesslich kann ich meinen Tatendrang nicht bändigen und entscheide mich das Ganze unter die Räder zu nehmen. Was würde ich nur verpassen und bereuen, falls ich es nicht versuchen würde!



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Ausrangiertes im Cementerio de Los Trenes, Uyuni



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Alte Dampflokomotiven



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So ist das Leben...



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Relativitätstheorie...



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Der Beginn des Salar de Uyuni

Ein erster Ausflug führt mich auf den Salar de Uyuni. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl mit dem eigenen Rad und aus eigener Kraft über dieses unendliche Nichts zu fahren. Das Licht ist gleissend hell. Nehme ich die Sonnenbrille ab, fühle ich einen stechenden Schmerz in den Augen. Zur surrealen Landschaft tragen sicherlich auch die zahlreichen Luftspiegelungen bei. Die Welt scheint Kopf zustehen. Berge am Rand des Salzsees stehen Kopf, oft auch wie Eisberge mit einem doppelten Spiegelbild. Mit GPS und Kompass kann ich aber problemlos die Isla de Pescadores ansteuern, obwohl diese erst aus 30 km Distanz richtig sichtbar wird. Als wäre die Landschaft nicht genug... ich höre ein Jeep hinter mir langsam näher, seltsamerweise überholt dieser aber nicht wie andere. Als ich nach einiger Zeit immer noch nichts sehe, drehe ich mich nur und sehe zu meinem grossen Erstauen den Jeep voller Touristen. Alle Fenster sind geöffnet und aus jedem strecken sich Fotoapparate. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch zum Objekt einer Safari werde hier auf dem Salar. Der Jeep fährt dann noch während einer Minute auf gleicher Höhe und braust dann vorbei.



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Endlose Radelei auf dem grössten Salzsee der Erde (12'000 km2)



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Mond über der Isla de Pescadores, Salar de Uyuni

Auf der Isla de Pescadores schlage ich mein Zelt am "Salzstrand" auf. Ein fantastisches Gefühl!



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